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Kinderreport des DKHW zeigt: Finanzielle Aufstockung der Jugendarbeit ist essenziell für Demokratie

Der heute vorgestellte Kinderreport des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) für das Jahr 2024 beleuchtet die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland, wobei der Fokus dieses Jahr auf der Demokratiekompetenz und -bildung liegt. Die parallele Befragung von Erwachsenen und Kindern zeigt eine klare Übereinstimmung: Eine deutliche Mehrheit hält eine bessere finanzielle Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit für unerlässlich, um die Demokratie zu stärken.

Mehr Geld für Kinder- und Jugendarbeit notwendig

Unter den befragten Kindern und Jugendlichen sehen 92 % mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit als wichtige Maßnahme zur Förderung demokratischer Werte an. Auch 86 % der Erwachsenen sind der Meinung, dass mehr finanzielle Mittel notwendig sind, um die Kinder- und Jugendarbeit zu sichern und auszubauen. Zudem halten 89 % der befragten Erwachsenen die Förderung sozialer Begegnungen, wie etwa Jugendfreizeiten, für sinnvoll.

Diese Ergebnisse bestätigen die Forderungen des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) und der #initiativeKJP. Um eine leistungsfähige Infrastruktur für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland zu gewährleisten, ist eine bedarfsgerechte Finanzierung unerlässlich. Daher fordert die #initiativeKJP eine Erhöhung und dynamische Anpassung des Kinder- und Jugendplans des Bundes.

Beteiligung junger Menschen verbindlich und flächendeckend verankern

Der Kinderreport betont zudem die zentrale Bedeutung von Selbstwirksamkeitserfahrungen junger Menschen, um sich demokratisch beteiligen zu können. „Wenn Kinder lernen, dass sie ernst genommen werden, wenn sie das Wort ergreifen, gewinnen sie Vertrauen in ihr eigenes Handeln. Der Ausbau von lokalen, regionalen und nationalen Beteiligungsstrukturen ist vor diesem Hintergrund dringend angezeigt“, so der Kinderreport.

Die Jugendverbände und -ringe als zentrale Orte gelebter Beteiligung bieten dafür die idealen Rahmenbedingungen. Sie sind originäre Aktionsfelder, die Partizipation und Selbstwirksamkeitserfahrungen für junge Menschen ermöglichen. Die Mitwirkung in und durch diese Verbände fördern Fähigkeiten und Einstellungen, die im politischen Leben notwendig sind. Als Interessensvertretung junger Menschen begrüßt der Bundesjugendring den Vorschlag des Kinderreports nach einem Ausbau von Formaten und Angeboten, die eine wirksame Jugendbeteiligung auf allen föderalen Ebenen fördern. Dabei sollten die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und DBJR veröffentlichten Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung als Leitfaden dienen.

Die Interessen von Kindern und Jugendlichen stärker berücksichtigen

Der Kinderreport benennt zudem eine zentrale Herausforderung: 86% der jungen Menschen fühlen sich von der Politik nicht ausreichend vertreten. Der Bericht appelliert daher an politische Entscheidungsträger*innen, die Skepsis gegenüber der Demokratie ernst zu nehmen und jungen Menschen mehr Mitbestimmung und Repräsentation zu ermöglichen. Projekte wie die Koordinierungsstelle für Jugendbeteiligung in Klimafragen, angesiedelt beim DBJR, zeigen, wie strukturelle Beteiligung am politischen Diskurs gefördert werden kann.

Hier geht es zum Kinderreport Deutschland 2024.

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