Jugendverbände

Gedenken an ehemaligen Vorsitzenden Walter Haas

Walter Haas hatte sich als Vorsitzender des Bundesjugendrings in den 70er-Jahren für die deutsch-israelische Zusammenarbeit starkgemacht. Mitte April ist er im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit verstorben.

Als Mitglied der DGB-Jugend war Walter Haas seit 1969 stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendrings. Zwischen 1971 und 1974 übernahm er Verantwortung als Vorsitzender und wirkte anschließend noch bis 1978 als Stellvertretender Vorsitzender weiter mit. Bereits als Mitglied der Gewerkschaft war der deutsch-israelische Jugendaustausch sein zentrales Thema, er galt als einer der Pioniere des deutsch-israelischen Jugendaustauschs. Als junger Ehrenamtlicher reiste er 1961 zum ersten Mal mit einer Gewerkschaftsdelegation aus Remscheid und Solingen nach Israel. Diese Begegnung prägte ihn sein ganzes Leben – in all seinen späteren Funktionen blieb er ein treuer Freund Israels. 

Als Vorsitzender des Bundesjugendrings engagierte er sich für die Gleichrangigkeit von Jugendfürsorge und Jugendarbeit im Jugendhilfegesetz. Die Vollversammlung 1972 bekräftigte unter Vorsitz von Walter Haas, dass Jugendverbände anerkannte und gleichberechtigte Träger der außerschulischen Jugendbildung sind und deswegen vom Staat bei der finanziellen Förderung gleich behandelt werden müssen. 
Mitte der 70er-Jahre ging es außerdem stark um die neue Ostpolitik, um den Umgang mit Wehrdienstverweigerern, um den §218 StGB und die Etablierung einer besseren Jugendpolitik. Walter Haas hat diese Debatten mitgeprägt.

Walter Haas wurde 1941 in Solingen geboren, absolvierte nach dem Besuch der Volksschule eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und wurde bereits 1955 Mitglied der IG Metall. Er engagierte sich als Jugendvertreter und Betriebsrat. 1968 wechselte Walter Haas vom Ehrenamt im Betrieb in die Funktion des DGB-Bundesjugendsekretärs. Er war Träger des Verdienstordens des Landes NRW und des Bundesverdienstkreuzes.

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