Beteiligung Jugendpolitik Jugendverbände

Fachaustausch zu Beteiligung in Jugendverbänden

Am 4. Mai 2024 veranstaltete der Bundesjugendring einen digitalen Fachaustausch unter dem Titel „Qualitätsstandards – und jetzt? Jugendverbandsarbeit im Einklang mit den Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Hürden für Beteiligung in Jugendverbänden und der Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen auf Beteiligungsprozesse.

Zu Beginn präsentierte Prof. Dr. Rolf Ahlrichs von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg die Ergebnisse seiner Studie „Demokratische Partizipation in der Jugendverbandsarbeit“. Gemeinsam mit Stefan Hoffmann untersuchte er in dieser qualitativen Studie, wie junge Engagierte Beteiligung in ihren Jugendverbänden erleben. Die Ergebnisse, basierend auf Gruppeninterviews mit Mitgliedern aus drei Jugendverbänden in Baden-Württemberg, stellte Ahlrichs in Form von zehn Thesen vor.

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden in zwei parallelen Reflexionswerkstätten. Eine Werkstatt widmete sich den Beteiligungshürden in Jugendverbänden, wie der teilweise hochschwelligen Organisation von Gremienarbeit. Die andere Werkstatt fokussierte sich auf die Rolle gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Die Ergebnisse beider Werkstätten wurden im Plenum zusammengetragen und weiter diskutiert. Dabei wurde die Notwendigkeit betont, dass sich Jugendverbände selbstbewusster nach außen positionieren und ihren gesellschaftlichen Stellenwert verdeutlichen sollten. Es wurde hervorgehoben, dass Beteiligungsprozesse nicht künstlich geschaffen, sondern fest im Alltag der Jugendverbandsarbeit verankert sind.

Jugendverbände sind allerdings auch stark von gesellschaftlichen Entwicklungen und Erwartungen geprägt. Sie stehen oft vor der Herausforderung, ihre Ansprüche an gesellschaftliche Mitgestaltung mit den innerverbandlichen demokratischen Prozessen zu vereinbaren. Zusätzlich erschweren steigende Anforderungen an Infrastruktur, gesetzliche Vorgaben und selbst gesteckte Ansprüche die Selbstorganisation der Jugendverbände.

„Der Jugendverbandsarbeit wird derzeit gespiegelt, die eigenen Potenziale in Bezug auf Kinder- und Jugendbeteiligung nicht vollends auszuschöpfen. Daher waren der Input von Prof. Dr. Rolf Ahlrichs und der anschließende Austausch sehr bereichernd und notwendig. Der DBJR hat mit den Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung wertvolle Anregungen zur Reflexion der eigenen Praxis bereitgestellt. Diesen verbandsübergreifenden Austausch haben wir mit der Fachveranstaltung angeregt“, so Loreen Schreck, stellvertretende Vorsitzende des DBJR.

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