Jugendpolitik Jugendverbände

Ergebnisse der 91. Vollversammlung

Unsere 91. Vollversammlung in Dresden setzte sich mit vielen aktuellen Entwicklungen in unserer Gesellschaft auseinander. Die Delegierten aus den Jugendverbänden und Jugendringen im DBJR bezogen unter anderem Position zu Europa, Jugendbeteiligung, Klimawandel und Jugendarmut.

Lisi Maier und Tobias Köck machten als Vorsitzende in ihrer jugendpolitischen Rede deutlich, dass wir gegen den täglichen Rassismus, gegen menschenverachtenden Populismus, gegen Nationalismus in Vielfalt vereint mit unseren Debatten und Positionen für ein demokratisches, gerechtes und offenes Land stehen. Sie riefen dazu auf, der immer schneller werdenden Normalisierung antidemokratischen Verhaltens – in Worten und Taten – die Stirn zu bieten. „Wir sind gefordert: Wir müssen laut werden und wir werden laut“, sagten sie, „wir wollen die Welt besser machen, wo wir es können.“ Deswegen arbeiten wir in Deutschland, in Europa und weltweit mit anderen Organisationen partnerschaftlich zusammen. Wir kämpfen für die Rechte zukünftiger Generationen. Lisi Maier und Tobias Köck betonten: „Wir wollen als Jugendverbände eine Gesellschaft schaffen, in der Freiheit und Respekt regieren. In der für Fremdenfeindlichkeit, rechte Hetze und Angst kein Platz ist. In der wir und unsere Millionen engagierten jungen Menschen vor Ort zeigen können: In Gruppenstunden, Zeltlagern, beim Hilfseinsatz, im Betrieb, bei Festivals und beim Wandern stehen wir für Vielfalt, Solidarität, Demokratie und Menschlichkeit ein!“

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Caren Marks, dankte für das Engagement der Jugendverbände. Jugendverbände seien Werkstätten der Demokratie. „Hier bringen sich junge Menschen ein, spüren, erleben und erfahren, dass sie etwas bewegen können. Dass sie selbstbestimmt handeln, Ideen einbringen und umsetzen dürfen“, sagte Caren Marks. Sie bat uns, mutig und engagiert die Themen anzupacken, die die gesamte Gesellschaft bewegen und betonte: „Jugendverbände wollen und können zu Recht mitgestalten“.

Und das taten die Delegierten. Sie diskutierten und beschlossen insgesamt 16 Positionen. Es ging um Europa, Jugendbeteiligung, Klimawandel und Jugendarmut und darüber hinaus um Mobilität mit dem Fahrrad in urbanen Räumen, einem Wahlrecht für alle, um Politische Bildung und das Neutralitätsgebot. Es ging um stärkere Rechte für trans* und inter*geschechtliche Kinder und Jugendliche, um die Bekämpfung von Gewalt gegen Mädchen und Frauen, eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung, den arbeitsfreien Sonntag oder bundesweit gemeinsame Ferienkorridore. Sie beschlossen Forderungen zum Hambacher Wald, eine leichtere Teilnahme von jungen Geflüchteten an Jugendaktivitäten im europäischen Ausland und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Liederbuch der Bundeswehr. Kontrovers wurde um einen Antrag zur Aufnahme von Kultur ins Grundgesetz gerungen. Am Ende zogen die antragstellenden Verbände ihr Papier zurück, nachdem der Beschlusstext nicht mehr ihrem Anliegen gerecht wurde.

Einstimmig nahmen die aktuellen Mitglieder im DBJR die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) als weiteres Mitglied auf. Bei den Ersatzwahlen zur Revision erhielt Anne Sygulla von der Deutschen Bläserjugend das volle Vertrauen der Delegierten. Sie übernimmt das Amt der bisherigen Revisorin Janina Tiedemann vom Bund der Deutschen Landjugend. 

Begleitet wurde die Vollversammlung durch eine SocialMedia-Aktion (mp4) gegen Pegida und Co., die in Dresden eine Woche zuvor einen Jahrestag begangen hatten. #invielfaltvereint positionieren sich die Jugendverbände und Jugendringe klar gegen Hass und Rassismus, für Vielfalt und Toleranz.

 

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