Jugendpolitik Jugendverbände

Der Bundesjugendring auf dem Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit

Der Bundesjugendring war auf dem 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit mit einer Vielzahl von Veranstaltungen vertreten und brachte sich aktiv in verschiedenste aktuelle Debatten ein. Mit Fachforen, Sessions und Exkursionen beleuchtete der Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit vom 16. bis 18. September 2024 in Potsdam die aktuellen Herausforderungen und Chancen dieses zentralen Handlungsfeldes der Kinder- und Jugendhilfe.

Der dreitägige Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit bot zahlreiche Möglichkeiten für den gemeinsamen Austausch und fachpolitische Debatten. So diskutiert beispielsweise Daniela Broda, Vorsitzende des Bundesjugendrings, auf der gemeinsamen Veranstaltung der InitiativeKJP „Zukünfte schaffen statt kaputtsparen – Ressourcen für die Kinder- und Jugendarbeit sichern und stärken!“ mit Jana Borkamp, Abteilungsleiterin im BMFSFJ, über die dringende Notwendigkeit, den Kinder- und Jugendplan als Finanzierungsinstrument des Bundes für die Jugendarbeit zu stärken und auszubauen. „Den Trägern in der Kinder- und Jugendarbeit fällt es immer schwerer, ihren gesellschaftlich so relevanten Aufgaben ausreichend nachzukommen, denn sie sind durch die seit Jahren nicht bedarfsgerecht gestaltete Finanzierung in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Das muss sich dringend ändern.“, konstatiert Daniela Broda.

Das Thema Demokratie und der Umgang mit Rechtsextremismus stand in dem Fachforum „Demokratie schützen, Lebensgrundlagen bewahren, Solidarität sichern: Politische Anliegen junger Menschen“ im Fokus. Hier diskutierten auf Einladung des Bundesjugendrings Gülistan Bayan, Generalsekretärin des Bundes der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland, und Frank Hoppe aus dem Bundesvorstand der Naturfreundejugend mit dem Präsidenten des DIW, Prof. Marcel Fratzscher sowie mit dem parlamentarischen Staatssekretär im BMUV, Jan-Niclas Gesenhues über die Forderungen junger Menschen mit Blick auf die sozial-ökologische Transformation und die Bekämpfung des Rechtsextremismus. Auf dem Podium betonte Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings: „Gerade die systematische Beteiligung junger Menschen auf Bundesebene kann ein Baustein sein, demokratische Prozesse zu stärken und sozial-ökologische Transformation inhaltlich zu stärken. Dies gilt ganz besonders vor dem Hintergrund der massiven Bedrohung der Demokratie durch rechtsextreme Akteure. Ohne eine funktionierende und lebende Demokratie kann es keinen demokratischen Natur-, Umwelt-, und Klimaschutz mehr geben.“

Der Bundesjugendring brachte sich in einer Vielzahl an weiteren Veranstaltungen auf dem Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit ein. Dabei wurden wichtige Debatten über die Jugend(verbands)arbeit aber auch jugendpolitische Anliegen beispielsweise beim Fachforum „Mentale Gesundheit junger Menschen und die jugendpolitischen Konsequenzen“ oder bei der Session „Jugendorientierung in demokratische Wahlen durch politische Jugendbildung - Bildungsprojekte im Superwahljahr 2024 vor Ort in Nürnberg, Esslingen und bundesweit mit der Kinder- und Jugendwahl U18“ geführt.

Die Themen Mitbestimmung und Jugendbeteiligung waren auf dem Bundeskongress durch Veranstaltungen des Bundesjungrings als ein Schwerpunktthema stark vertreten, so z.B. beim Fachforum „Demokratische Mitgestaltung: Jugendverbände im Fokus" in Kooperation mit Prof. Dr. Rolf Ahlrichs, Profin Dr. Wibke Riekmann und Prof. Dr. Elisabeth Richter. Die Diskussion über demokratische Mitgestaltung junger Menschen wurde in der Session „Jugendstrategie und Kinder- & Jugendbeteiligung – Wohin geht die Reise?“ fortgeführt, die der Bundesjugendring in Kooperation mit dem Referat 501 im BMFSFJ durchführte. In der Session "Jungen Menschen eine Stimme geben und mitreden lassen! Chancen von Youth Mainstreaming in Deutschland und Europa" vom Referat Jugenddialog im DBJR und der Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik im DJI wurde das Konzept des Youth Mainstreamings erörtert und der EU-Jugenddialog als praktisches Beteiligungsbeispiel vorgestellt. Im Anschluss wurden die Chancen des Youth Mainstreamings für die Jugendarbeit mit den Teilnehmenden diskutiert.

Welche Rahmenbedingungen für gelingendes Ehrenamtliches Engagement gestärkt werden müssen, stand dagegen im Fokus der vom Bundesjugendring mitgetragenen Veranstaltungen „Die Juleica - Das Instrument zur Qualifizierung Ehrenamtlicher in der Jugendarbeit“, und „Ehrenamtliches Engagement junger Menschen in Jugendverbänden – Ein Praxisforschungsprojekt zur Zukunft von Jugendverbandsarbeit nach Corona“.

Der Blick in die eigenen Strukturen in der Jugendverbandsarbeit stand im Fokus des Fachforums vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) „Wo stehen Jugendverbände? Ein empirischer Blick auf Organisationsstruktur, Ehrenamtliche und rassismuskritische Öffnung in Jugendverbänden“, in die der Bundesjugendring sich aktiv einbrachte. Bei der Session „Verbandshopping als Strategie von Täter*innen bei sexualisierter Gewalt – Wie kann die Jugend(verbands-)arbeit rechtskonform damit umgehen?“ konnte der Bundesjugendring einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Jugendverbandsarbeit beim Bundeskongress einbringen. Im Rahmen des Forums Freizeiten und Begegnungen, an dem der Bundesjugendring mitwirkte, wurden aktuelle Entwicklungen rund um dieses zentrale Handlungsfeld der Jugendverbandsarbeit diskutiert und wichtige Denkanstöße für dessen Weiterentwicklung zusammengetragen.

Auf der zentralen Abschlussveranstaltung des Bundeskongresses Kinder- und Jugendarbeit erfolgte der gemeinsame Blick zurück auf den dreitätigten Kongress mit ihren verschiedenen Debatten aus der Perspektive der Fachpraxis und Wissenschaft. Daniela Broda zog als Vorsitzende des Bundesjugendrings insgesamt ein positives Fazit und betonte, welche wichtigen Impulse vom Bundeskongress für das Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit für die Praxis ausgehen.

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