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Bundesjugendring nimmt an Ukraine Recovery Conference 2024 teil

Vom 11.-12.06.2024 fand die Ukraine Recovery Conference in Berlin statt. Ziel der Wiederaufbaukonferenz war es, Unterstützung für die wirtschaftliche und soziale Stabilisierung der Ukraine und Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges zu mobilisieren, besonders mit Blick auf die mittel- und langfristige Stärkung von Strukturen. Es war die erste Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine, die in einem EU-Mitgliedstaat stattfand.

Zu den Zielen der Konferenz gehörten die Bereitstellung von Soforthilfemaßnahmen für den unmittelbaren Bedarf, die Schaffung attraktiver Bedingungen für Unternehmen, um Investitionen des Privatsektors in der Ukraine freizusetzen, sowie die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft am Wiederaufbauprozess. Thematisch wurde die Konferenz in vier Schwerpunkte unterteilt:

  • Wirtschaftliche Dimension: Mobilisierung des Privatsektors für Wiederaufbau und Wirtschaftswachstum
  • Menschliche Dimension: Humankapital für die Zukunft der Ukraine
  • Lokale und regionale Dimension: Wiederaufbau von Gemeinden und Regionen
  • EU-Dimension: EU-Beitritt und damit verbundene Reformen

 

Als Teil der deutschen Zivilgesellschaft nahm auch der Deutsche Bundesjugendring an der Ukraine Recovery Conference teil. Jugendorganisationen aus der Ukraine waren als Teil der Zivilgesellschaft sporadisch auf Podien im Konferenzprogramm vertreten. Vertreter*innen dieser Jugendorganisationen hoben die Bedeutung von Empowerment und Engagement junger Menschen für den Wiederaufbau der Ukraine hervor. Dennoch wurde der Jugend im Konferenzprogramm eine begrenzte Rolle zugewiesen. Der Schwerpunkt lag darauf, die Potenziale junger Menschen für die Integration in den Arbeitsmarkt zu nutzen und sie entsprechend zu qualifizieren. Das erklärte Ziel des Bundesjugendrings und seiner europäischen Partnerjugendringe, Jugend als Querschnittsthema in allen Bereichen der Politik zu verankern, fand somit keine Berücksichtigung.

Der Austausch der an der Konferenz beteiligten Zivilgesellschaft fand im Rahmen des Recovery Forums statt und bot deutschen, ukrainischen und internationalen Akteuren die Gelegenheit zur Vernetzung. Neben zivilgesellschaftlichen Organisationen waren auch Vertreter*innen lokaler Regierungen und Unternehmen beteiligt. Im Rahmen des Recovery Forums fand eine Session statt, in der ausschließlich Vertreter*innen der Jugendarbeit ihre Erfahrungen schildern konnten: „Urban planning for sustainable cities: Youth. Here and Now in Recovery”. Dabei kamen Vertreter*innen von Jugendorganisationen und –initiativen aus der Ukraine ins Gespräch und berichteten von den unterschiedlich ausgestalteten Möglichkeiten politischer Teilhabe.

Özge Erdoğan, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings, sprach am Rande der Konferenz mit dem stellvertretenden Minister für Jugend und Sport der Ukraine für Europäische Integration Andriy Chesnokov. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die dringliche Notwendigkeit, unabhängige Jugendstrukturen in die Aktivitäten rund um den Wiederaufbau einzubeziehen.

Özge Erdoğan, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings: „Wir stehen fest an der Seite des ukrainischen Jugendrings NYCU. Die Jugend muss aktiv am Wiederaufbau der Ukraine beteiligt werden. Die Stimmen und Ideen junger Menschen sind unerlässlich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung.“

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